Star Wars Episode 2: Senator Amidala (Padmé’s) Goldenes Reise- / Fluchtkleid
Das ist eines der interessanteren, aber trotzdem selten reproduzierten Kleider aus Star Wars:
Der einzige Grund, warum dieses Kleid so selten reproduziert wird, liegt meiner (und anderer Leute) Meinung nach darin, daß es so verdammt schwierig ist, passende Stoffe zu finden.
Die Stoffe, welche für das Original verwendet wurden, sind vermutlich nur für dieses Kleid bestickt wurden; und der Stoff, auf dem diese Stickereien ausgeführt wurden, ist auch noch ziemlich selten – es ist japanischer ‚Ogre Crepe‘ (auch ‚Ogre Crape‘ geschrieben – und ja, ich schlage vor, daß ihr das mal googled).
Nun hätte ich ja hingehen können und die Stickereien tatsächlich mit meiner Stickmaschine machen können – wie ich das auch schon bei meinem Jamillia-Kleid gemacht habe – eigentlich kein Problem; solange man davon absieht, daß da TONNEN von Stickereien auf diesem Kleid sind, und von meinem Jamillia-Kleid weiß ich ja schon, daß eine gewisse Menge an Stickereien innerhalb einer relativ kurzen Zeit einfach zuviel für eine Stickmaschine sind.
Was ich also stattdessen getan habe, ist dies:
Ich habe die Stickereien genau analysiert, und zwar indem ich verschiedene Ausstellungs- und andere Referenzfotos studiert habe. Dann habe ich die Stickereien mit meiner Sticksoftware digitalisiert (in diesem Fall PE-Design 6) und jeweils eine Musterwiederholung der Stickereien ausgestickt.
Danach habe ich diese Stickereien fotografiert, die Fotos nach Photoshop gebracht und hochaufgelöste digitale Versionen der Stoffe für das Kleid mit Photoshop erstellt.
So sehen diese digitalen Stoffe im Vergleich zu den Originalen aus.
Natürlich zeige ich hier nur leicht verzerrte, verkleinerte und mit Wasserzeichen versehene Versionen der Designs, die ich gemacht habe – ich möchte nicht, daß eine gewisse Person (mal wieder) meine Designs ‚adoptiert‘ und als ihre eigenen ausgibt… und nochmal, ich behaupte nicht, das Urheberrecht auf den Originalstoff zu haben; ich habe es allerdings für meine ditigalen Versionen dieser Designs:
Basis-Kleiderstoff plus Bortendesign (am unteren Saum des Rockes) |
Medaillonstoff (für das kurze „Cape“) |
„Fächer“-Stoff (für den Umhang) |
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Auch habe ich eine druckbare Version des ‚Blasenstoffes‘ digitalisiert, der für die Ärmel benutzt wird, und den recht einfachen Stoff für die Haube (also das, was unter der Spitze ist).
Diese Stoffe sind ganz anders als die bestickten Stoffe – sie drapieren sich ganz anders! – aber ich dachte, daß, um eine konsistente Farbgebung zu haben, alle Stoffe zu drucken nicht die schlechteste Idee wäre.
So ist mein Blasenstoffdesign geworden:
Nachdem ich die einzelnen Designs auf den Stoffen digitalisiert hatte, mußte ich mit ein Layout für diese einzelnen Designs auf dem Stoff für den Basissstoff und den Medaillonstoff überlegen – also die Art und Weise, wie diese auf dem Stoff gedruckt werden, so daß man möglichst wenig von den Stoffen braucht.
Hier sind meine Lösungen dafür (und mal wieder kann und sollte man die Bilder klicken; da die quadratischen Thumbnails das Layout nicht komplett zeigen – und natürlich sind auch diese Vorschauen wieder leicht verzerrt und mit Wasserzeichen versehen):
Mit diesem Layout für den Basisstoff brauche ich nur vier Yards von dem Stoff – hier ist, wie ich die Schnitteile auf dem Stoff auslegen werde.
Ich habe das Schnittmuster entwickelt, indem ich ALLE Bilder des Originalkleides, die ich finden konnte, analysiert habe, und dann im Prinzip das Schnittmuster auf meinem digitalen Stoff aufgezeichnet habe, indem ich die Muster und Nähte auf dem Originalstoff genau gezählt habe. Das ist im Prinzip eine Variation meiner „proportionalen Methode“, die ich auf der „Imperator Palpatine“-Seite beschrieben habe.
Zum Vergrößern klicken – der Stoff ist in diesem Bild im Stoffbruch gefaltet; also zeigt er natürlich nur die Hälfte des Schnittmusters:
Falls ihr euch wundern solltet, wieso die Seitenteile des oberen Teiles des Kleides in meinem Schnittmuster und die seitlichen Rockteile einzelne Teile sind – das ist kein Fehler; man sieht die entsprechende Naht recht gut auf Bildern des Originalkleides. Also so:
Links: unbearbeitetes Bild; rechts: die weißen Linien zeigen, wo die Nähte sind.
Wenn man sich rechts die weißen Linien ansieht und dann den Blick nach links schweifen lässt, sieht man sofort, wo das florale Muster des Kleides unterbrochen ist; dort sind im Original die Nähte.
Da hatte ich nun also vier digitale Stoffe, welche die Originalstoffe zu einem Grad imitieren, den wahrscheinlich kein normaler Stoff aus dem Laden erreichen wird (außer, man hat das Glück, tatsächlich die Originalstoffe noch irgendwo zu finden).
Momentan warte ich auf meine Teststoffe von Spoonflower, um zu sehen, ob meine Designs auch gedruckt so aussehen, wie ich es gerne hätte.
Ich habe die Muster in verschiedenen Stoffqualitäten bestellt, die Spoonflower anbietet – Seiden-Crepe de Chine, Bio-Baumwollsatin, Baumwolle-Seiden-Mischung und Baumwoll-Popeline, um zu sehen, wie der Druck auf diesen Webarten aussieht. Von Anfang an ausgeschlossen habe ich die Quilt-Baumwollen, die durchsichtigen Stoffe und den Stretchstoff, weil alle diese Qualitäten für das Kleid nicht funktionieren würden.
Falls ihr Interesse habt, die Kollektion mit allen diesen Designs für das Reisekleid ist übrigens hier auf Spoonflower erhältlich.
Mittlerweile sind meine Stoffmuster von Spoonflower auch eingetroffen (hurra!), und hier sind ein paar Bilder.
Beachtet, daß ich alle meine Designs (Kleid, Mantel, Cape und Ärmel / Kapuze) auf einem Bild zusammengestellt hatte und genau dies Bild dann in Cotton Poplin, Crepe de Chine, Cotton Silk und Organic Cotton Sateen drucken lassen habe, um in der Lage zu sein, den Druck auf verschiedenen Stoffqualitäten zu vergleichen.
Mittlerweile habe ich auch angefangen, den metallischen Kopfschmuck zu weben.
Ja, weben. Ich benutze dafür papierummantelten Draht. Nach dem Weben werde ich den Kopfschmuck mit Epoxidharz tränken, um ihn stabil zu machen und gleichzeitig leicht zu halten. Den Metalleffekt kann ich später durch Farben und schlaue Malerei erreichen; dazu komme ich dann noch.
Ein erstes Bild der Weberei – und ja, im Prinzip ist das ein Gewirr von Papierkordeln, die über einen mit Plastik überspannten Styroporgrund gespannt sind, und unter dem Plastik befindet sich noch ein gedrucktes Bild des Kopfschmuckes, welches mir als Vorlage zum Weben dient. Die dunkleren Drähte, die man im Bild noch sieht, sind nicht Teil des fertigen Kopfschmuckes – sie dienen mir nur dazu, zunächst einmal die Kett-Drähte spannen zu können.
Hier bin ich mit dem Weben schon ein bißchen weiter – alle Kettfäden gespannt, und die erste Seite des ‚Heiligenscheines‘ ist fertig gewebt (bis auf die äußeren ‚Linien‘, aber die kommen noch dazu, wenn ich mit Vorder- und Rückseite sowohl als auch der Seite fertig bin):
Jetzt werde ich auf diesem Gewebe ein wenig Epoxidharz verteilen, damit das Gewebe für die weiter Arbeit stabil, aber immer noch etwas verbiegbar bleibt, während ich an der Seite und der Rückseite weiterwebe.
Der Kopfschmuck nach dem Überziehen des vorderen „Halos“ mit Epoxidharz; Seiten fertig, und die Vorderseite formt sich langsam in eine „Kappe“ – linke Seite des Bildes zeigt den Originalkopfschmuck:
Ja, ich muß es noch ein bißchen in Form biegen; aber davon mal ab glaube ich, daß es nicht schlecht ist (für meinen ersten Versuch, einen Kopfschmuck zu *weben*, ist es sogar großartig! 😉 ).
Mehr Weberei – mittlerweile bin ich an der Rückseite angekommen:
Weberei des hinteren Halos ist fertig…:
…und ich habe mit den außenliegenden Dekorationen angefangen…:
Mehr Fortschritt… mittlerweile habe ich eine Lage dünne gewebte Glasfaser über den Kappenteil gezogen – um ihn glatter zu machen – und diese Lage mit dünneren Baumwollfäden als denen, die ich zum Weben benutzt habe, „festgenäht“.
Das wird dem Kappenteil das ‚wellige Zickzack‘-Aussehen geben, welches auch das Original hat.
Vorderseite des Kopfschmuckes |
Rückseite des Kopfschmuckes |
Nur, falls es jemanden interessiert – so sieht die Innenseite des Kopfschmuckes momentan aus |
Nachdem ich alles mit Epoxidharz versiegelt hatte (und außerdem am äußeren Rand eine Kante aus Schrägband aufgebracht hatte – Entschuldigung, Bilder davon zu machen habe ich vergessen…) und natürlich nachdem das Epoxidharz ausgehärtet war, habe ich angefangen, den Kopfschmuck zu bemalen.
Als erstes mal eine Lage glänzend schwarze Farbe:
Ich habe eine ziemlich dickflüssige Farbe benutzt um die Fäden, die ich zum Weben benutzt habe, glatt zu machen; deshalb ist der Kopfschmuck nun überall ziemlich glänzend.
Beachtet bitte, daß ich nicht die gesamte Innenseite des Kopfschmuckes schwarz angemalt habe. Das ist nicht nötig – der Teil wird niemals sichtbar sein, wenn ich den Kopfschmuck trage oder er auf einem Puppenkopf ausgestellt ist. tatsächlich habe ich auch Angst, daß sich die schwarze Farbe auf dem ‚Schleier‘-Teil abreiben würde, wenn ich das Teil stundenlang trage; also versuche ich, die Menge der Farbe auf der Innenseite minimal zu halten.
Jetzt kommt der *wirklich* spaßige Teil – das ‚Metallisieren‘ des Kopfschmuckes.
Als erstes habe ich eine Schicht Blattmetallkleber aufgetragen. Das Zeug ist weiß, wenn man’s aufträgt und wird binnen 20 Minuten durchsichtig (und furchtbar klebrig!).
Nachdem das getrocknet war, habe ich angefangen, das Blattkupfer aufzutragen(was eigentlich dasselbe wie Blattgold oder Blattsilber ist, nur, daß es halt Kupfer ist).
Wenn man eines der Blattmetall-Blätter auf den Kopfschmuck auflegt (was man SEHR vorsichtig tun sollte, die reißen nämlich schon, wenn man sie nur anatmet!), dann sieht das so aus:
Wie ihr sehen könnt, liegt das Kupfer nur auf der Oberfläche der (unregelmäßigen) Weberei des Kopfschmuckes auf; und es fängt auch sofort an zu reißen, weil es sich ja nicht stretchen kann. Macht aber nix, kein Problem! Einfach weitermachen.
Dann fängt man an, das Blattmetall mit Hilfe eines weichen Pinsels auf die Oberfläche in einer ‚tupfenden‘ Bewegung aufzudrücken. Dabei bilden sich mehr Risse. Wenn das große Risse sind, kann man sie mit kleineren, abgerissenen Stücken des Blattmetalles ‚füllen‘. Kleinere Risse brauchen wir jetzt nicht füllen; dazu komme ich gleich noch.
Wenn das Blattmetall auf dem größten Teil der Oberfläche ‚festsitzt‘, macht man mit dem Pinsel kreisende Bewegungen, um kleine Stücke Blattmetall, die sich nicht festgeklebt haben, abzulösen.
Beachtet bitte, daß ich das ‚Verkupfern‘ in sechs Schritten durchgeführt habe: Angefangen habe ich mit dem vorderen Halo, dann den hinteren, dann die vordere Kappe, dann die hintere, und dann die beiden Seiten nacheinander.
Das ist wirklich einfacher als wenn man von Anfang an den GANZEN Kopfschmuck mit dem Kleber bestreicht und versucht, alles auf einmal zu machen – denn dann hat man einen superklebrigen Kopfschmuck, der sich nur noch schwer handeln lässt – und das WOLLT ihr nicht, glaubt mir.
Um kleine Risse zu füllen, habe ich ein goldenes Pulver verwendet. Es wird normalerweise benutzt, um Sachen aus Fimo zu vergolden. Da es aber noch nicht mal ansatzweise eine solch metallisch-glatt-glänzende Oberfläche liefert wie Blattmetall, benutze ich es nur, um die kleinen Risse zu füllen.
Man nimmt einfach ein bißchen davon auf die Spitze des Pinsels und arbeitet es in kreisenden Bewegungen in die Oberfläche des Kopfschmuckes ein. Das Pulver setzt sich in die noch klebrigen Risse, aber nicht so sehr auf die bereits ‚verkupferten‘ Oberflächen.
Ich habe übrigens tatsächlich goldenes Pulver benutzt – das tönt die Kopferfarbe des Kopfschmuckes ein bißchen ab. Der Originalkopfschmuck ist nämlich Bronze – eine Farbe zwischen Gold und Kupfer – und nur die Mischung macht’s, in diesem Fall.
So sieht der Kopfschmuck (vorderer Halo; beachtet, daß die Kappe noch nicht verkupfert ist!) aus, nachdem ich in mit Kupfer-Blattmetall und Goldpuder überzogen habe. Wie ihr sehen könnt, ist der größte Teil der schwarzen Farbe nun verschwunden und mein Kopfschmuck ist außerordentlich metallisch.
So sieht der fertig verkupferte (ich weigere mich, das ‚vergoldet‘ zu nennen; denn das würde ja ‚Gold‘ verwendet haben und nicht Kupfer 😉 ) Kopfschmuck aus:
Nun ist der Original-Kopfschmuck ja nicht nur metallisch, sondern auch noch angelaufen. Was im Prinzip heißt, daß da eine nicht geringe Menge ‚Schwarz‘ involviert ist, und zwar an den Stellen, wo man’s nicht polieren kann.
Das wiederum heißt, daß ich diesen angelaufenen Teil mit schwarzer Farbe imitieren mußte; und hier ist wie:
Hier ist der Unterschied zwischen einem ‚angelaufenen‘ und einem ’nicht angelaufenen‘ Kopfschmuck – ich hab erstmal die Hälfte ‚angelaufen‘ gemalt, um den Unterschied zu zeigen:
Und hier ist der komplett angelaufene Kopfschmuck:
Allerdings ist es mit ’schwarz angelaufen‘ bei diesem Kopfschmuck ja nicht getan.
Wie man beim folgenden Bild des Originalkopfschmuckes sehr gut sehen kann, gibt es da auch Stellen – ganz besonders, aber nicht beschränkt auf den Bereich der Kappe, der an den ‚Halo‘ stößt! – wo das Metall eine hellgrünlich-blaue Färbung angenommen hat.
Dafür habe ich mehr Farbe hinzugefügt – diesmal eine hell-türkise Metallicfarbe.
Nun ist der Kopfschmuck fertig 😀 – vergleichen wir ihn mal mit dem Original.
Zur Info, auf dem folgenden Bild ist der Originalkopfschmuck links und meine Reproduktion ist rechts zu sehen. Behaltet bitte auch im Kopf, daß das Original vermutlich unter Studiolicht aufgenommen wurde, während ich meines draußen an einem bewölkten Tag fotografiert habe:
Ich würde sagen, daß mein Kopfschmuck – obwohl nicht absolut perfekt – doch eine sehr erkennbare Reproduktion ist.
Übrigens wiegt der Kopfschmuck jetzt 450 Gramm, was ich für außerordentlich tolerierbar halte.
Und nochmal für die Statistik, mit der Arbeit an diesem Kopfschmuck habe ich am 30. Oktober 2012 begonnen und war am 3. Dezember 2012 fertig – allerdings hatte ich zwischendurch einige Unterbrechungen, wie zum Beispiel meine Allergie auszukurieren und auf neue Materialien zu warten.
Hier ist noch ein Foto, was ich eben schnell von mir mit dem Kopfschmuck gemacht habe. Ich hoffe, es macht nicht zuviel aus, daß ich kein Makeup trage und meine Haare eine Katastrophe sind 😉
Meine Stoffe von Spoonflower sind endlich da!
Sofort nachdem sie angekommen waren (und nachdem ich diese Fotos gemacht hatte!), habe ich sie gewässert – also, ich habe sie in der Badewanne einen nach dem anderen mit etwas-mehr-als-warmem-Wasser vorsichtig abgeduscht.
Ich wasche sie entgegen meiner Gewohnheit nicht in der Maschine, egal mit welchem Programm und / oder welchem Waschmittel; denn von Spoonflower bedruckte Stoffe haben die Tendenz, in der Waschmaschine so „abgeriebene Falten“ zu entwickeln – sie laufen aber trotzdem ein.
Da ich das Kleid, wenn’s fertig ist, ohnehin in die Reinigung geben werde, ist die ‚wässern-in-der-Wanne‘-Methode eine gute Idee, um den Stoff schon mal ‚vorzuschrumpfen‘.
Momentan trocken die Stoffe; sobald sie nur noch minimal feucht sind, werde ich sie heiß dampfbügeln… und dann kann ich endlich anfangen zu nähen 😀
Ein paar Stunden später hatte ich die Stoffe gebügelt und sie entsprechend dem von mir entwickelten Schnittmuster ausgeschnitten (siehe oben) – und hier ist das Ergebnis in Form von ausgeschnittenen Stoffstücken, die ich einfach mal auf die Schneiderpuppe gepinnt habe. Das alles ist wirklich nur mit Nadeln zusammengehalten, aber ich glaube, man sieht schon, wie das aussehen wird, wenn’s fertig ist 🙂
Die Farben sind etwas daneben; das ‚gold‘ sieht fast orange aus – das wird wohl am Blitzlicht liegen.
Nachdem ich das Kleid zusammengenäht hatte, habe ich mit dem Cape angefangen.
Erstmal habe ich den unteren Rand umgebügelt. Dann habe ich im Prinzip drei Reihen enger Zickzackstiche genäht – eine 7mm breit in der Mitte, dann zwei 5mm breite, von denen die Mitte genau über den Rand der 7mm Reihe laufen.
Nachdem das getan war, habe ich in der Mitte noch einen dekorativen ‚Rautenstich‘ übergenäht.
So sah das aus, als es fertig war:
Diese Zickzackborte am unteren Rand des Capes HAT einen Zweck – sie versteift den Rand ungemein. Es ist fast so, als hätte man da Rigilene-Stäbchen eingenäht. So eine Borte befindet sich auch auf dem Originalcape:
Links: Meine Zickzackborte; rechts: Originalborte
Genau dieselbe Art von Zickzackborte habe ich auch am Saum des Kleides aufgebracht – zwei Reihen davon, um genau zu sein: beide grenzen an die ‚Kreuz‘-Borte am unteren Rand des Rockes an.
Auch diese versteifen den Rock auf dieselbe Art. wie es beim Cape der Fall ist.
Übrigens habe ich für die Zickzackborten über 600 Meter Garn verbraucht. Und ja, das hatte ich unterschätzt und mußte zu den zwei Spulen, die ich gekauft hatte, noch zwei nachkaufen.
Auch habe ich schon die Schlaufen für die Knöpfe an der Vorderseite des Capes angenäht. Vielleicht schreibe ich dazu noch eine Anleitung.
Das erste Bild zeigt, wie ich per Hand die Belege an das Cape genäht habe; das zweite Bild zeigt diesen Belag noch nicht angenäht (also sind die Bilder eigentlich falsch herum) – aber es zeigt die Schlaufen sehr gut.
So sieht das Kleid also nach dem Zusammennähen und der ‚Saumversteifung durch Zickzack-Borten‘ aus. Die Vorderseite des Capes ist nur angenadelt. Man sieht glaube ich ganz gut, wie sehr die Zickzackborte den Rand des Capes versteift – die Seite des Capes, auch wenn meine Schneiderpuppe keine Schultern hat, ’steht‘ quasi von selbst. Wenn ihr das mal mit dem vorherigen Bild vergleicht, wo alles nur angenadelt und nicht versteift war (und das Cape an den Seiten nur schlapp herunterhängt), dann sieht man den Unterschied sofort.
Zwischendurch habe ich dann auch angefangen, die stoffbezogenen Knöpfe für das Cape zu machen. Dafür habe ich beziehbare Schaftknöpfe von Prym gekauft.
Und so funktioniert das mit dem Beziehen:
Einen Tag Arbeit später….:
Das nächste, was ich getan habe, war, die Ärmel ins Unterkleid einzusetzen. Hier ist ein erstes Bild mit beiden Ärmeln; aber nur an einem habe ich bisher den Ärmelaufschlag angenäht:
Hier ist der nahtverdeckte Reißverschluß, den ich hinten mittig eingenäht habe:
Und dann habe ich nochmal ein Bild gemacht, um mal wieder die gedruckten Stoffe mit den Originalstoffen zu vergleichen:
Und wie man sehen kann, habe ich auch angefangen, den Umhang zu drapieren 🙂 Der ist in diesem Bild wirklich nur drapiert und mit Nadeln zusammengehalten; die Form ist nicht endgültig (und Futter ist auch noch nicht drin).
Nach ein paar Tagen Handnäherei (weil an meiner Maschine ein Teil kaputt gegangen ist) an Mantel und Kopfbedeckung, bin ich endlich fertig! 🙂
hallo! ich bin begeistert!ich wollte fragen ob du dieses Kleid auch verkaufst?!
glg
miriam
„Dieses Kleid“ verkaufe ich nicht, weil ich es für mich (und auf meine Maße) gemacht habe. Ich wäre aber bereit, es für jemand anders (und deren / dessen Maße) noch einmal zu machen.
1A !!