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Achtung:
Falls ihr das Kleid nachmachen, aber nicht den Samt selbst ausbrennen wollt (und es euch tatsächlich egal ist, ob ihr Samt oder etwas anderes verwendet), dann könntet ihr auch eine gedruckte Version des Stoffes benutzen, den es hier zu kaufen gibt.
Das Muster im Ausbrennersamt
Padawansguide.com beschreibt das ausgebrannte Muster im Samt („Dévoré“) als ein „Pfauendesign“ – dies ist eine Beschreibung, gegen welche ich Einspruch erheben möchte – und zwar laut.
Denn während die Farbgebung zwar sehr vage an eine Pfauenfeder erinnert, so ist das Ausbrennermuster eher ein nahtlos aneinander gereihtes Astlochmuster – wie in Holz. Das sind definitiv keine Pfauenfedern, sondern erinnert stark an Kiefern – Astlöcher.
Wie ich weiter unten näher erklären werde, haben die schwarzen Punkte absolut nichts mit dem Ausbrennermuster des Samtes zu tun, obwohl sie dort eingewebt sind.
Ich werde auf dieser Seite nach der Eruierung des Ausbrennermusters auf sie eingehen.
Das Ausbrennermuster
Um das Ausbrennermuster möglichst genau zu erfassen, habe ich mir erstmal eine Vorlage aus Bildern des Originalkleides gemacht, wo ich die Musterwiederholung genau erkennen konnte.
Ich fand heraus, daß es eine sehr offensichtliche Musterwiederholung gibt, welche man sehr leicht sehen kann, wenn man die ‚herzförmigen Punkte‘ (ich habe leider keine bessere Idee, wie ich diese Punkte beschreiben kann – in der Animation unten sind vier dieser Punkte fast in den Ecken zu sehen) als Ecken eines rechteckigen Wiederholungsmusters ansieht.
Dann habe ich in einem Bildbearbeitungsprogramm – mit dem Bild des Originalstoffes als Hintergrund – alle Stellen, die türkisfarben waren, innerhalb einer Musterwiederholung in schwarz ausgemalt, Dabei habe ich, wie schon gesagt, die schwarzen Punkte vollkommen ignoriert, weil sie auf der Musterwiederholung unregelmäßig verteilt sind.
Als ich die Muster fertig ausgemalt hatte, habe ich meine schwarzen Ausmalereien mehrfach verdoppelt und sie so auf dem Bild ausgelegt, daß ich mehrere genaue Musterwiederholungen erhielt.
Danach habe ich das Originalbild im Hintergrund ausgeblendet, meine schwarzen Formen in türkis und den weißen Hintergrund in rostfarben gefüllt.
Dann habe ich eine genaue Musterwiederholung („Rapport“) markiert, ausgeschnitten und – Voilà – ich hatte einen Rapport, den ich jetzt aneinanderreihen konnte.
Hier ist eine Animation, welche die oben beschriebenen Schritte zeigt. Sie ist perfekt – bis auf die Tatsache, daß am Ende die Formen genau falsch herum ausgefüllt wurden – also statt Rost in türkis und statt türkis in Rost (es kann eine Weile dauern, bis die Animation ganz geladen hat):
Hier ist das Ergebnis: Ein Rapport in schwarzweiß, welcher nahtlos ausgelegt werden kann… (Ihr könnt das testen, wenn ihr das Bild auf Eurer Festplatte speichert und einfach mal als Windows-Desktop-Hintergrundbild (…sofern ihr Windows habt…) ‚aneinandergereiht‘ auslegt)
…Und hier ist eine eingefärbte Version, welche in etwa die Originalfarben hat, Seite an Seite mit einem Bild des Originalstoffes, welches genau dieselbe Stelle der Musterwiederholung zeigt (und – wie vor – bitte die schwarzen Punkte im Originalstoff ignorieren…):
Sieht doch ganz gut aus, nicht?
Um die Originalgröße des Musters herauszufinden, habe ich das ‚Vanity Fair‘ Bild genommen, in welchem die ‚herzförmigen Punkte‘ ziemlich gut fast auf der gesamten Länge des Überkleides / Mantels zu sehen (oder wenigstens zu raten) sind.
Dann habe ich mal mutig geschätzt, daß Natalie Portman ein Schulter-bis-Boden-Maß von etwa 145cm hat. Diese Schätzung entstand aus meinem eigenen Maß, denn da ich das Kleid für mich machen will, muß ich ja die Musterwiederholung entsprechend anpassen.
Nachdem ich die Musterwiederholungen im vorgenannten Bild gezählt hatte, kam ich auf 20 Wiederholungen von Schulter bis Boden (da der Mantel aber nicht bis zum Boden geht, mußte ich teilweise dadurch schätzen, daß ich den Abstand zwischen zwei Mustern da, wo sie sichtbar waren, gemessen habe und dann dieses Maß einfach an den Stellen, wo ich die Muster nicht sehen konnte, eingesetzt habe). Dann habe ich noch eine Musterwiederholung abgezogen, da die Musterwiederholung nicht ganz gerade von oben nach unten, sondern in einem leicht ausgestellten Winkel verläuft, was ein etwas größeres Maß als der Direkte Weg von Schulter bis Boden ergibt – somit kam ich auf 19 Musterwiederholungen.
Das Vanity Fair Bild, markiert mit Pfeilen, welche die Musterwiederholungen anzeigen. Die gelben Pfeile zeigen direkt auf die ‚herzförmigen Punkte‘ im Rapport; die rosa Pfeile haben lediglich denselben Abstand wie die gelben, da die Stellen, auf die sie zeigen, wegen Stickereien auf dem Samt (oder der Tatsache, daß dort kein Mantel, sondern ein plissierter Rock ist…) nicht die Musterwiederholung zeigen.
Wenn man nun die 145cm von Schulter bis Boden durch die 19 Musterwiederholungen teilt, dann kommt man auf eine Musterhöhe (die Breite wird ja proportional geändert) von etwa 7,6cm für einen Rapport. Das oben gezeigte Schwarzweißbild des Rapports hat übrigens diese Größe.
Dann habe ich mir ein bißchen Wissen und Praxis in Sachen Siebdruck zugelegt, denn ich sehe keine bessere Möglichkeit, mehrere Meter Seiden- / Viskosesamt mit Ausbrennerfluid deckend und regelmäßig mit diesem Muster zu überziehen.
Siebdruck ist toll, um größere Flächen von Papier oder Stoff regelmäßig mit einem wiederholenden, feinen Muster zu überziehen. Natürlich muß man auch sagen, daß es nicht gerade die schnellste und / oder billigste Methode ist – aber definitiv ist es die genaueste.
Meine Schritte und Erfolge in Sachen Siebdruck werde ich auf der nächsten Seite zeigen und beschreiben. Diese Seite werde ich dann öffnen, wenn ich mit dem Siebdruck fertig bin. An Eurer Stelle würde ich dafür aber nicht grade den Atem anhalten – das wird noch eine Weile dauern (z. B. bis ich das belichtete Drucksieb mit dem endgültigen Muster habe, wird etwa ein Monat vergehen…). Eine Anleitung, wie man Seidensamt aber auch ohne Siebdruck selber ausbrennen kann, findet ihr hier.
Die schwarzen Punkte
Die schwarzen Punkte im Stoff haben ein anderes Muster als der Ausbrennersamt.
Nachdem ich einen Scan des Originalstoffes gesehen habe, mußte ich meine Meinung der letzten Seite ändern, so daß ich den folgenden Absatz neu geschrieben habe.
Wie ich gerade schrieb, habe ich einen Scan des Originalstoffes gesehen – und zwar von Vorder- und Rückseite. Die schwarzen Punkte sind tatsächlich in den Stoff gewebt – Anna, die das Stoffmuster besitzt, beschreibt sie als aus ‚einer metallischen Faser bestehend‘ und ’sich rauh anfühlend‘.
Ziemlich lange wollte ich nicht an das Konzept eingewebter Punkte glauben – meine Gründe dafür könnt Ihr auf der vorherigen Seite nachlesen. Als ich aber den Scan sah, mußte ich meine Meinung ändern. Die Punkte sind nämlich tatsächlich in den Stoff gewebt – befor dieser ausgebrannt wurde – und es ist tatsächlich auch so, daß sie sich regelmäßig wiederholen – nur ist diese Musterwiederholung größer und anders als die des Ausbrennermusters, daher wird das Auge des Betrachters verwirrt und sieht keine Musterwiederholung bei den Punkten – sie ist aber da.
Dies hier ist das sich wiederholende Muster der Punkte in seiner Originalgröße von etwa 11.5 x 6cm – lest oben beim Samtmuster nach, wie ich zu einem solchen Ergebnis kam:
Ja – das ist ein sich wiederholendes Muster! Schaut mal hier:
da ist es im Originalstoff – die schwarzen Punkte sind hier pink markiert, die Musterwiederholung ist mit einem blauen Rahmen gekennzeichnet!
Dieses Bild hier:
zeigt ein paar Musterwiederholungen der Punkte (Punkte in rot, Rahmen der Musterwiederholung in grün, Ausbrennermuster in schwarzweiß, Rahmen desselben in blau) über dem Ausbrennermuster (weiter oben gibt es Informationen dazu).
Auf der folgenden Seite habe ich dann mal angefangen, die Stickmuster zu erfassen.
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