Apr 292013
 

~Bitte schaut auch meine anderen Star Wars-Kostüme an! ~

Senatorin Amidala, Episode 2:
Lila Senats- / Loyalisten-Kommittee-Kleid

padme_purple_Senate

Achtung:
Wenn ihr nach dem originalen ausgebrannten ‚Flame‘ – Seidensamt sucht, der für das Originalkleid verwendet wurde – dieser spezielle Stoff ist mittlerweile zu einer Art Unobtanium geworden.
Ich habe noch etwas von den zwei Ballen übrig, die ich 2003 gekauft hatte, aber habe den Stoff, den ich noch übrig habe, schon jemandem für ein Senatskleid versprochen.

Allerdings gibt es eine gedruckte Version des Flames-Designs bei Spoonflower zu kaufen.

Der Stoff, den es dort zu kaufen gibt, ist KEIN ausgebrannter Seidensamt. Es ist noch nicht einmal bedruckter Samt. Spoonflower druckt das Design auf den Stoff, den ihr aus deren Stoffangebot auswählt (und diesbezüglich hat das Design einige Tips im Text – bitte lesen). Das ist dieselbe Technik, die ich auch für mein Senatorin Amidala’s Reisekleid benutzt habe.

Wenn ihr also damit leben könnt, KEINEN Seidensamt zu bekommen, aber TROTZDEM das Originalmuster haben wollt, dann ist der bedruckte Stoff von Spoonflower sicherlich nicht die schlechteste Idee für euer Projekt 🙂

Dieses Kostüm habe ich zweimal gemacht – einmal 2003 für jemand anderes; Bilder dieser Reproduktion sind ganz unten zu finden. Den Fortschritt und das Ergebnis meiner zweiten Reproduktion von 2013 (10 Jahre später) habe ich oben auf dieser Seite dokumentiert. Die zweite Reproduktion ist näher am Original als die erste, da seit 2003 bessere Fotos (insbesondere Ausstellungsfotos!) dieses Kleides in die Öffentlichkeit gekommen sind.

Zweite Reproduktion, 2013:

Ich war dabei an einem (anderen!) „Überraschungskostüm“ für die CEII zu arbeiten, als ich mich daran erinnerte, daß ich noch fast einen ganzen Ballen des Seiden-Viskose-„Flammen“-Samtes des lila Senatskleides übrig hatte – vor 10 Jahren hatte ich zwei Ballen davon gekauft, wie ich schon bei der Reproduktion beschrieb, die ich vor 10 Jahren gemacht hatte; also hätte ich auch dieses Kleid als Überraschungskleid machen können (anstelle dessen, was ich tatsächlich gemacht habe, heißt das).

Die Idee nagte an mir. Wochenlang.
Und irgendwann habe ich dann kleinbei gegeben (schönen Dank auch an meinen Sohn, der mich ebenfalls damit nervte, es machen zu müssen!).
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich das Kleid bis zur CEII hinbekomme, aber ich MUSS es einfach versuchen. Hier ist also mein Fortschritt.

Ich habe mit den zeitraubendsten Dingen angefangen, weil ich weiß, daß ich „ganz gerne mal“ das Interesse verliere, wenn ich an Dingen festhänge, die, naja, viel Zeit brauchen.
Also habe ich mir gedacht, daß ich statt mit dem tatsächlichen Nähen besser mit den Perlen- und Kordelstickereien anfangen sollte – auf diese Art verliere ich keine Zeit mit den „einfachen Sachen“ (=nähen), sondern kann sie zuletzt machen, so daß meine Geschwindigkeit am Ende zunehmen wird.

Perlenstickereien

In den letzten fünf Tagen habe ich nix anderes getan, als Perlen zu sticken. Hier ist das Ergebnis nach fünf taten (von denen ich einen Tag keine Perlen gestickt habe).
Die Fotos der Brosche habe ich innen mit Blitz gemacht, das eine Bild des Dreieckes außen in der Sonne. Ich habe bei den Fotos keine Filter verwendet; das IST die Art, wie diese Stickereien glitzern 😉

Brosche nach einem Tag:

BroochBeading1

Brosche nach zwei Tagen – damit war ich überraschend schnell fertig:

BroochFinBeading

Und dann noch zwei Tage bisher an dem „Oberteil-Dreieck“, wo der Fortschritt WESENTLICH schneller geht als bei der Brosche:

insanity2

Wenn ihr das Foto des Dreieckes klickt, dann wird Euch auffallen, daß die Perlen über den Pailletten viele verschiedene Formen und Größen haben.
Das ist, weil ich nicht nur gebogene irisierende schwarze Pailletten und einfache Perlen benutze – tatsächlich benutze ich eine ganze Reihe von verschiedenen geschliffenen und runden Rocaillen, ‚Hex‘-Perlen und geschliffenen Glasperlen, alle in verschiedenen Variationen von „irisierend / AB-Beschichtet“ (schwarz, blau und lila, um genau zu sein).

Ich mache das nicht, weil ich nicht wüßte, daß auf dem Original nur eine Sorte Perlen verwendet wurde – tatsächlich bin ich mir dessen sehr bewußt 😉 ) – sondern weil ich dadurch ein wenig mehr „Glitzern“ erreiche. Ich glaube nicht, daß die Verwendung verschiedener Sorten Perlen viel vom ursprünglich originalen Erscheinungsbild des Kleides wegnimmt, und ich hab ein bisschen Extra-Glitzern ganz gerne, deshalb 😉
Für die Brosche habe ich aus demselben Grunde nicht nur „gerade“ Stäbchenperlen, sondern auch die gedrehte Variation verwendet.

Ein bißchen weiter im Fortschritt, nur noch neuneinhalb Reihen zu sticken 😀

insanity3

Perlenstickereien an Brosche und Dreieck fertig 😀

BeadingFinished

Soutache-Stickereien

Lasst uns mal über Soutache reden.

Vor zehn Jahren habe ich von Cheeptrims zwei 288-yards-Spulen Soutache gekauft – eine weiß, eine lila.
Diese beiden armen Spulen haben drei Umzüge und einen durch Tornado überfluteten Keller überlebt, also sind sie nicht mehr in allerbester Form – die Soutache auf ihnen ist allerdings noch gut.
Hier ist ein Bild der Spulen, damit ihr mal die Labels vergleichen könnt:

Soutache1

Wie ihr sehen könnt, sind die Spulen und Labels gleich (außer, daß die Labels verschiedene Farbcodes haben). Und auf beiden steht „RYN“, was den Fasergehalt der Soutache als „Rayon“, also Viskose, identifiziert, die ja färbbar sein sollte.

Im Laufe der Jahre habe ich einiges von der weißen Soutache verbraucht und diese auch erfolgreich gefärbt (klar, ist ja Viskose, richtig?).
Und als ich nun Soutache für dieses Kleid brauchte, dachte ich mir, „warum nicht mal die lila Soutache nehmen und sie dunkelblau überfärben“ – ist ja nicht ganz unlogisch, richtig?

Also habe ich etwa 100 Meter der lila Soutache lose auf eine Plastikspule gespult (um sie färben zu können, ohne daß sie sich verheddert), und habe versucht, sie zu färben.
Zweimal.
Na ratet mal? Die hat überhaupt keine Farbe angenommen.

Also habe ich NOCHMAL 100 Meter von der WEISSEN Soutache auf so eine Plastikspule gepackt und DIE gefärbt.
Na?
Da war die Färbung PERFEKT.

Hier ist ein Bild von den Originalspulen, die auf den Plastikkarten mit der gefärbten Soutache stehen. Bei der lilanen Spule bemerkt man kein bißchen einen Farbunterschied (verglichen mit der Färbung, heißt das), während die weiße Soutache ganz klar dunkelblau geworden ist.

Soutache2

Grund?
Cheeptrims hat offensichtlich die lila Spule falsch gelabelt. Diese lila Soutache, so ähnlich sie auch der weißen Soutache sehen mag, ist aus Polyester gemacht, während die weiße Soutache tatsächlich Viskose ist.
Ich habe das mittels einem Brenntest der Fasern geprüft – die weiße Soutache brennt kerzenähnlich, riecht wie verbranntes Papier und produziert eine feine Asche; während die lila Soutache wie verbranntes Plastik riecht, mit heller Flamme brennt und harte geschmolzene „Perlen“ zurücklässt.

Soviel zum Thema, daß Soutache nicht gleich Soutache ist.
SoutachePanel1

Die Stickereien auf dem vorderen Rockteil sind fertig – das Ding ist über einen Meter hoch, also unterschätzt nicht die Größe dessen, was ihr hier seht! *lol*

SoutachePanel2

Ärmel- und Ausschnittsstickereien in Arbeit:

SleeveStitching1

ALLE Soutachestickereien fertig (ich muß die Teile noch bügeln):

BeadingEmbroideryFinished

Nahaufnahme der Stickereien:

BeadingEmbroideryFinishedClose

Rock fertig:

SkirtFinished

Rock und Oberteil fertig:

BodiceFinished BodiceFinishedBack

Samt gefärbt – links das Originalkleid; rechts mein gefärbter Samt:

VelvetDyed

Perlenstickereien auf dem Mantel fertig:

BackBodice-beaded

Und hier test-trage ich das noch nicht ganz fertige Kleid zum ersten Mal (einfach, um zu sehen, ob alles sitzt):

Fin1

Anfertigung des Kopfschmuckes

Ich „baue“ meine Kopfschmucke mit Blender und Pepakura.
Zuerst habe ich den Kopfschmuck in Blen der gebaut, mit Referenzbildern des Originals im Hintergrund, damit ich die Größe richtig hinbekomme…

HeaddressBlender

…und dann habe ich das fertige Objekt in Pepakura auseinandergenommen, auf Papier ausgedruckt und das Papier dann auf stabileren Karton geklebt.

PepakuraHeaddressUncut

So sieht dann der zusammengesetzte und mit Epoxidharz stabilisierte Kopfschmuck aus:

Headdress1

Hier ist das geflochtene Kunsthaar, was ich benutze. um die Basis des Kopfschmuckes abzudecken. Ich habe eine Haarfarbe gewählt, die meiner eigenen recht ähnlich ist, da mein eigenes Haar ja am Ansatz immer noch sichtbar sein wird.

MicrobraidedHair

Dann habe ich den Kopfschmuck mit Filz überzogen (…und mit Epoxidharz stabilisiert…), dann mit brauner Acrylfarbe bemalt, und die ersten Zöpfe aufgeklebt. Die Markierungen zeigen mir an, wo ich nachher den „Käfig“ über den Haaren platzieren muß.

Headdress2

Und hier ist die Basis des Kopfschmuckes, komplett mit geflochtenem Kunsthaar überzogen. Wie man im Vordergrund sehen kann.. ich hab noch genug geflochtene Kunsthaare, um mindestens ein oder zwei weitere Kopfschmucke damit zu überziehen 😉

Headdress3

Abhängig von der Größe eures Kopfes bzw. eures Kopfschmuckes mögt ihr mehr oder weniger Haare brauchen, aber nur, um’s mal über den Daumen zu peilen:
Ich habe etwa 144 Zöpfchen verbraucht (nicht ganz sicher, ob ich die korrekt gezählt habe); mit Längen zwischen 42cm und 25cm. Der Längenunterschied ergibt sich aus der Tatsache, daß man vorne längere Zöpfe braucht als hinten.

Haarigami (=Haar-Origami!) an der Rückseite des Kopfschmuckes; links das Original; rechts meines:

Hairigami

Hier stempele ich das Muster für die kleinen Quadrate am Kopfschmuck in Styrofoam (und ja, den Stempel habe ich auch gemacht – gepresstes Metall, was ich dann mit Epoxidharz zur Stabilisierung gefüllt habe) – die linke untere Ecke zeigt den Originalkopschmuck zum Vergleich:

BandPatternStamping

Der fertige Kopfschmuck:

HeaddressFinished1

 

Die erste Reprodktion, die ich 2003 für jemand anders gemacht habe:

Der Stoff für dieses Kleid

Die obere Lage des Originalkleides ist aus einem ausgebrannten Seidensamt gemacht, und ich habe es tatsächlich geschafft, von diesem Stoff einen ganzen Ballen zu ergattern (aus dem ich unter anderem auch das ‚Water‘-Kleid gemacht habe)!

Da ich ihn in weiß gekauft hatte, war da immer noch das Risiko des Färbens.
Würde ich die Farben (ein tiefes, dunkles Violett mit einer Art überirdischem, helleren lila Schimmer) richtig hinbekommen?

Nun… hier sind ein paar Bilder nach der Färbung. Ist es nicht wunderbar? Ich habe mehrere Bilder gemacht (…wie man sehen kann…), und der Schimmer ist auf jedem Bild anders (die Bilder wurden bei Tageslicht, mit und ohne Blitz und einfacher Innenbeleuchtung gemacht). Auf den Bildern hängt der Stoff über einer weißen Tür, also schimmert an den ausgebrannten Stellen diese Tür durch, wodurch sie heller wirken. Das wird sich ändern, sobald der Stoff hinterfüttert ist:


Zum Vergleich hier ein Bild des Originalkleides, getragen von Padmé Amidala (Natalie Portman):

Mittlerweile habe ich den vorderen Einsatz des Kleides fertig. Hierfür habe ich irisierende Pailletten, irisierende geschliffene Perlen und irisierende Glasperlen benutzt:

Nachdem der Einsatz fertig war, habe ich in in das Oberteil aus lila Seidentaft eingesetzt, was ich bereits mit der nötigen Soutache-Stickerei versehen hatte (übrigens habe ich auf dem ganzen Kleid nicht weniger als 90 Meter Soutache verstickt!):

Nun bereite ich die Stickerei an den Ärmeln vor:

Nachdem auch die fertig war, habe ich die Ärmel in das Oberteil eingesetzt, aber nicht, ohne dabei die glockenförmigen Unterärmel zu vergessen, die nachher beim Tragen die Hand so schön umschließen:

Nach endlosen Stunden der Stickerei war dann auch das vordere Teil des Rockes fertig:


(das sieht klein aus, ist aber fast einen Meter hoch!)

Nachdem ich mir dann ein paar Minuten Zeit genommen hatte, hemmungslos zu heulen, habe ich den Rock fertig gemacht. Hier ist er:

 

Ein paar mehr Bilder, die ich draußen aufgenommen habe und die die Farbe richtig zeigen…:

Als nächstes und letztes kommt das Überkleid. Fortschritt:


Hier ist der obere Teil des Überkleides. Das erste Bild zeigt die Farben etwa richtig; aber das zweite Bild zeigt die Details besser.

Und hier sind die Bilder des fertigen Kleides. Leider habe ich keine Bilder des kompletten Kleides draußen. Die Farben sind aufgrund des Kunst- und Blitzlichtes ein wenig seltsam; die echten Farben sind eher so wie auf den Bildern, die etwas ‚unterbelichtet‘ wirken – vergleicht die mal mit den Bildern des Unterkleides, die ich oben gezeigt hatte, und die bei Tageslicht aufgenommen wurden.
Auch ist der Reifrock für dieses Kleid eigentlich zu klein. Die Person, für die ich das Kleid gemacht habe, hat aber einen Reifrock, der größer als meiner ist.

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